Das Projekt ICH BIN ALLE

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Im Februar 1976 baute Joseph Beuys erstmals seine Installation Zeige Deine Wunde in einem Raum in einer Münchener Unterführung auf. „Zeige deine Wunde, weil man die Krankheit offenbaren muss, die man heilen will. Der Raum […] spricht von der Krankheit der Gesellschaft. […] Eine dynamische Entscheidungssituation ist dargestellt“ (Beuys).
In der Rezeption wurde diese Arbeit häufig als ein „neuzeitliches Memento Mori“ betrachtet.

In unserem Projekt ICH BIN ALLE wollen wir den Prozess der Bewusstwerdung und der Thematisierung der Wunden für interessierte Menschen öffnen. Im Zentrum stehen hier also die „Wunden“ als Erfahrungen derjenigen, die als Besucher*innen an der Arbeit mitwirken.

Um die eigene Wunde zeigen zu können, muss man sie zunächst selbst wahrnehmen und erkennen. Eine Möglichkeit dazu ist der individuelle Versuch, seine eigenen Verletzungen zu beschreiben, sie konkret zu benennen.

Dazu laden wir in einem ersten Schritt ein. In einem zweiten Schritt bieten wir interessierten Menschen einen Raum an, in dem sie sich „im Antlitz des anderen“ erkennen können – auch als schöpferisches, soziales Wesen.

Das Projekt gliedert sich also in zwei Teile.

  1. ICH – Sprich Deine Wunde
  2. ALLE – Erkenne Dich im Andern